Ja, man kann auch duschen. Aber schon Homer beschrieb im 9. Jahrhundert vor Christus die Freuden des warmen Bades. Die antiken Griechen erfanden es, die Römer machten es noch besser, die Japaner hatten schon ab dem 13. Jahrhundert ihr öffentliches Badehaus, und im Orient machte man immer schon wichtige Geschäfte im Hamam.
Das warme Bad war nie nur Reinigungsritual, sondern stets auch ein sinnliches Vergnügen. Baden in Japan ist ein Ritual, welches ausschließlich der Entspannung und inneren Reinheit dient und nicht der äußeren. Genauso, wie man eine heiße Quelle, den Onsen, nicht ungewaschen betritt, wäscht man sich auch im heimischen Bad bereits vor dem Einstieg ins heiße Wasser, in dem Seife nichts verloren hat.
Trotzdem hat die Badewanne bei uns immer noch nicht den leichtesten Stand und ist noch dazu unökologisch. Schließlich verbraucht drei Tage Duschen weniger Wasser als ein einziges Bad. Ja stimmt, aber manchmal überkommt einem das Bedürfnis nach einem wärmenden, duftenden Vollbad. Nicht nur zur wohligen Entspannung, sondern auch als Kulturgenuss und das am besten mit guter Aussicht.
Buchtipp:
Jungbrunnen: Die neue Wellness- und Badekultur – Gebundene Ausgabe – 1. Edition 24. März 2020
Herausgeber: Die Gestalten Verlag , Autor: Kari Molvar
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