Gegen Ende des 16. Jahrhunderts gelangte die Amaryllis nach Europa und verzauberte dort durch ihren hohen, anmutigen Wuchs Botaniker und Liebhaber exotischer Pflanzen.
Die Bezeichnung ‚Amaryllis‘ geht auf den schwedischen Naturkundler Carl von Linée zurück, der die Pflanze 1737 auf den bis heute gebräuchlichen Namen taufte. Er benannte sie dabei wahrscheinlich nach der Hirtin Amaryllis, die der antike griechische Dichter Vergil in seinen Hirtengedichten als funkelnd schön besang. Aber auch zwei andere Frauengestalten aus der griechischen Mythologie tragen den Namen der Blume. Bei Theokrit ist sie eine launische und stolze Nymphe, die einen in sie verliebten Hirten kühl zurückweist. In einer anderen Geschichte, die vermutlich eine Variation von Theokrits Dichtung darstellt, verliebt sich Amaryllis in den Hirten Alteo. Da ihre Liebe unerwidert bleibt, stößt sie sich aus Verzweiflung einen goldenen Pfeil durch ihr Herz. Dort, wo das Blut den Boden berührt, wächst eine rote Blume.
Als Blume ist die Amaryllis, die Ihre Blüte anmutig und aufrecht nach oben reckt, ein Symbol für Anmut, Eleganz und Stolz. Da die Amaryllis ihre Blätter erst dann wachsen lässt, wenn die Blüte vergangen ist, gilt sie als besonders stolze Blume und kann auch als Symbol für Egozentrik gelten.
Botanischer Name.
Die Gattung Amaryllis war ursprünglich von Carl von Linné weit breiter gefasst worden als heute. Anfang des 20. Jahrhunderts kam es zu einer Aufspaltung dieser Gattung, wobei der wissenschaftliche Name Amaryllis auf die aus der kapnahen Bergregion Südafrikas stammende Belladonnalilie (Amaryllis belladonna) eingeschränkt wurde. Umgangssprachlich und auch im Pflanzenhandel werden aber auch heute noch weitere Arten der früheren Großgattung als Amaryllis bezeichnet, insbesondere die aus Südamerika stammenden Arten der Rittersterne (Hippeastrum).
Herkunft.
Die Gattung Hippeastrum in ihrer Urform stammt aus Brasilien und Peru bis Mexiko. Sie wachsen dort in Wald- und Steppengebieten mit starken Trockenzeiten.
Die Amaryllis belladonna und die Vallota speciosa stammen dagegen aus dem südlichen Kapland in Afrika.
Standort.
Hell und warm während dem Austreiben. Dann etwas kühler stellen, damit die Blüten länger halten. Abgeblühte Pflanzen können dann ab Ende Mai auch draußen weitergepflegt werden.
Pflege.
Eine strenge Ruhezeit vor Blütenöffnung ist notwendig. Ohne diese ist ein erneutes Blühen nicht möglich. Nach Austrieb häufig einsprühen bis die Hippeastrum blüht.
Gießen und Düngen.
Mit Gießen erst beginnen, wenn der Blütenschaft bereits eine Höhe von etwa 10 – 15 cm erreicht hat. Nach der Blüte weiterpflegen. Regelmäßig gießen und düngen. Ab Mitte August weniger gießen und düngen damit das Laub einzieht.
Umsetzen.
Bei Kultur in Erde empfiehlt es sich die Zwiebeln nach dem Absterben der Blätter zuerst an einen nicht zu kalten Ort von 10 – 12 °C stellen. Ende Dezember aus dem Topf nehmen. Die alte Erde wird entfernt und die Wurzeln ausgeputzt. Danach in einen etwas größeren Topf setzen und wieder antreiben lassen.
Vermehrung.
Durch Brutzwiebeln. Diese können das erste Mal nach 3 Jahren Kultur blühen. Wenn du eine Hippeastrumzwiebel kaufst, soll bereits eine Knospe zu erkennen sein.
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